Belehof – Solidarische Landwirtschaft (SOLAWI)

Präambel 2024

Die Landwirtschaft des Belehofs ist eine von KonsumentInnen und ProduzentInnen gemeinsam getragene Landwirtschaft, die sich für die Entwicklung einer vielfältigen und nachhaltigen landwirtschaftlichen Kultur einsetzt. Es finden sich darin Menschen, denen eine biologische, regionale und saisonale Ernährung mit vitalem Gemüse ein Anliegen sind.

 

Betreiber und MitarbeiterInnen des Belehofs sorgen gemeinsam mit aktiven KonsumentInnen dafür, dass dieses Ziel erreicht wird. Die Umsetzung erfolgt in der Gemeinsamkeit, in der die Beteiligten ihre unterschiedlichen Fähigkeiten und Potenziale einbringen. Dabei ist jeder zur Mitarbeit herzlich eingeladen, doch niemand ist dazu verpflichtet.

 

Der Belehof ist eine Gemeinschaft nach dem Vorbild der Solidarischen Landwirtschaft (SOLAWI). Die Idee ist, gemeinsam mit engagierten AbnehmerInnen eine andere Form der Landwirtschaft zu gestalten. Zentrale Teile dieser Vereinbarung betreffen die praktische Umsetzung der Verteilung der hergestellten Produkte sowie den Ausgleich für die Produktion und Verteilung in Form von Geld.

 

Dabei ist der Belehof nicht von Wettbewerbsdenken und Profitorientierung geprägt, sondern von solidarischem Teilhaben.

 

1. Betreiber der Landwirtschaft am Belehof

 

Die Landwirtschaft des Belehofs wird als Erwerbsgemeinschaft von Katharina Haider, Michael Chiari und Lucas Ende geführt. (Alle sind Belehof-BewohnerInnen). Elisabeth (Lisa) Brandstetter und Malina Maurer sind im Gemüsebau für jeweils 20 Stunden pro Wochen angestellt.

 

2. Aufgaben und Ziele – Für was stehen wir?

 

a) Der Belehof arbeitet auf Grundlage ökologischer Grundsätze nach Bio-Austria-Richtlinien. Das Schließen von Kreisläufen und das Gestalten eines vielseitigen Organismus sowie der Aufbau der Bodenfruchtbarkeit ist ein zentrales Motiv der Arbeit des landwirtschaftlichen Betriebs.

 

b) Das Bemühen der SOLAWI am Belehof ist es, für die Mitglieder von Anfang Mai bis Dezember eine vielfältige, qualitativ hochwertige und nachhaltig produzierte Gemüse- und Kräuterversorgung sicherzustellen.

 

c) Die AbnehmerInnen finanzieren mit ihren Beiträgen das Jahresbudget für die Gemüseproduktion. Sie ermöglichen mit ihrem Beitrag auch eine angemessene Entlohnung für die MitarbeiterInnen des Hofes.

 

d) Das gemeinsame Interesse gilt einer nachhaltig betriebenen Landwirtschaft und der Entwicklung einer zukunftsfähigen landwirtschaftlichen Kultur. Die Betreiberinnen bemühen sich, ein reichhaltiges Angebot zur Verfügung zu stellen. Mögliche Ernteausfälle durch höhere Gewalt (z.B. durch Hagel, Sturm, Schädlinge etc.) wirken sich auf die Größe der Ernteanteile aus und berechtigen nicht zur Rückforderung bzw. zur Aussetzung von Ernteanteilszahlungen.

Für Wünsche und Anregungen der AbnehmerInnen sind die Betreiberinnen offen.

Es ist geplant über 45 verschiedene Gemüsearten und Kräuter anzubauen. Auch innerhalb einer Gemüseart versuchen wir verschiedene Sorten zu kultivieren.

 

Folgende Gemüsesorten werden wir 2024 anbauen: Verschiedenste Salate, Radieschen, Spinat, Knoblauch, Jungknoblauch, Kohlrabi, Mangold, Fenchel, Fisolen, Zwiebel, Frühlingszwiebel, Erbsen, Zuchini, Tomaten, Gurke, Paprika, Weißkraut, Rotkraut, Brokkoli, Karfiol, Wirsing, Grünkohl, Kohlsprossen, Karotten, Rote Rüben, Lauch, Melanzani, Erdkirsche, Kürbis, Stangensellerie, Süßkartoffel, Chinakohl, Endivie, Pastinake, Knollensellerie, Radiccio, Vogerlsalat, Zuckerhut, Asia-Salate, Pak-Choi, Winterportulak, Rucola, Ingwer, Gelbwurz, Yakon, Melone, Petersilie, Schnittlauch, Dill, Koreander, Basilikum.

Wir bauen keine Kartoffel an, da unser Boden dazu nicht geeignet ist und wir (noch) nicht über die geeignete Maschinenausrüstung verfügen. Kartoffel, sofern sie im „Kistl“ sind, kommen daher von unserem Partnerbetrieb.

 

 

3. Durchführung

 

a) Die AbnehmerInnen erhalten von Anfang Mai evt. schon ab Mitte April bis Dezember, wöchentlich oder 14-tägig erntefrisches Gemüse und frische Kräuter der Saison. Gängige Gemüsesorten sollten stets in ausreichender Menge für alle AbnehmerInnen vorhanden sein. Raritäten und aufwendig zu produzierenden Kulturen werden anteilsmäßig verteilt.

 

b) Die ErnteteilerInnen decken die Kosten der Gemüseproduktion für jeweils ein Wirtschaftsjahr. Solange sich nicht genügend ErnteteilerInnen zusammengefunden haben, werden etwaige Überschüsse direkt ab Hof, auf Märkten und an die Gastronomie verkauft.

 

c) Die Abholung des Gemüses kann an 3 Standorten erfolgen.

am Freitag von 11-16 Uhr, in Rutzenmooser Ring 12, 4845 Rutzenmoos

am Mittwoch während des Wochenmarkts in Vöcklabruck

am Freitag ab 12.30 Uhr vom Kinderhaus in Altmünster

Ein weiterer Standort in Schörfling und/oder Gmunden wird evt. noch in Erwägung gezogen, sofern sich ausreichend InteressentInnen von dort melden.

 

d) Der Hof soll auch als sozialer und kultureller Kommunikationsraum dienen. Daher laden wir regelmäßig zu Anpack-/Mitmachtagen ein oder zu saisonalen Festen

 

4. Finanzen/Kosten

 

a) Die Höhe des Beitrags richtet sich nach dem Finanzbedarf des Hofes und dem Gemüsebedarf der AbnehmerInnen.

Das aktuelle Budget kann jederzeit angefordert und eingesehen werden. Auf der Einnahmen- und Ausgabenseite stehen jeweils ca. 70.000 Euro.

 

b) Preisgestaltung:  Bio-Gemüse soll für alle leistbar sein. Deswegen gestalten wir den Jahresbeitrag solidarisch :). Bitte zahlt uns in diesem Sinne einen Beitrag, der eurer finanziellen Lage entspricht. 

Der Richtwerte für die Ernteanteile für 32 Wochen sind: 

 

Kleiner Ernteanteil (für 1 – 2 Personen): 

704€/800€/864 € (das sind 22€ - 27€/Woche). 

 

Großer Ernteanteil (für 3 – 4 Personen oder Vielkocher): 

1.024€/1.120€/1.184 € (das sind 32€ - 37€/Woche)

 

Bei einem halben kleinen oder halben großen Ernteanteil bekommst du jede 2. Woche Gemüse also ca. 16x in einer Saison. Dafür ist der Jahresbetrag zu halbieren.

 

Zur Orientierung

 

--> bei einem Jahresbeitrag von 800€ (kleiner Anteil) bzw. 1.120€ (großer Anteil) können wir uns ein Gehalt von durchschnittlich 1.700€ brutto für 40h/Woche auszahlen. 

 

--> bei einem Jahresbetrag von weniger, also 704€/1.024€ (unterstes Minimum) liegen die Bruttogehälter bei durchschnittlich 1.600€.

 

--> bei einem höheren Jahresbetrag von 864€ bzw. 1.184€ schaffen wir ein Bruttogehalt für 40h/Woche von durchschnittlich 1.900€, was dem Kollektivvertrag nahe kommt. 

 

* Das Jahresbudget wird bei den Infoabenden/Nachmittagen vorgestellt und besprochen bzw. per mail ausgeschickt.

 

* Wenn du dir den Mindestbeitrag nicht leisten kannst, nimm bitte mit uns Kontakt auf. Wir finden gemeinsam eine Lösung! Uns ist wichtig, dass sich auch Menschen mit weniger finanziellen Mitteln unser Bio-Gemüse leisten können.

 

* An den Randzeiten der Saison kann es auch zu kleineren Ernteanteilen kommen, da das Gemüse erst ab Juni/Juli richtig üppig wird. Dafür ist in der Hauptsaison der Wert des wöchentlichen Ernteanteils meist höher.

 c) Die Beiträge können in monatlichen Raten oder in einer Saisonrate geleistet werden.

Eine Saisonrate am Anfgang der Saison ermöglicht uns ein gutes Abdecken aller Kosten, die v.a. zu Beginn anfallen, wie Jungpflanzenkauf, Pacht, Versicherung, Geräte- und Anlageninstandhaltungen bzw. – anschaffungen.

 

5. Urlaubsvertretung

 

Wenn jemand im Urlaub oder abwesend ist, sollte die Abholung des Ernteanteils durch eine andere Person organisert werden. Oder es steht dem/der Ernteteilerin auch zu, dass der Belehof das Gemüse anderswertig verschenkt. (Korb Vöcklabruck oder andere bedürftige Menschen). Eine Kostenerstattung für nicht abgeholte Ernteanteile ist nicht vorgesehen.

 

Ernteanteile, die Freitags vom Belehof abgeholt werden, können im Verhinderungsfall auch Samstags oder Sonntags abgeholt werden (Abholung dann selbstständig aus dem Kühlraum).

 

 

Die Beiträge sind auch dann fristgerecht zu leisten, wenn das Mitglied urlaubsbedingt abwesend ist.