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Belehof begeistert Menschen

Tipps Artikel vom 20.09.2018

REGAU. Am 15. September feierte der Belehof in Rutzenmoos sein einjähriges Bestehen. Die Verbindung von Cohousing-Projekt, solidarischer Landwirtschaft und Gemeinschaftsbüro scheint viele Leute zu interessieren - täglich bekommt der Betreiber, der Verein Bele Cohousing Anfragen, ob man Kapazitäten für Neuzugänge hat, wie man die Bio-Produkte erwerben kann und ob man bereit ist, das Konzept mit anderen Gruppen zu teilen, die ein ähnliches Projekt starten wollen.

So hatten sich die Bewohner des Belehofs ihren Ab Hof-Verkauf vorgestellt. Sie möchten sich nicht nur selbst versorgen, sondern ein regionales biologisches Lebensmittelangebot für die Dorfgemeinschaft und die Region schaffen. Das Bio-Gemüse soll ohne Verpackung direkt vom Feld zu den Konsumenten kommen. „Die Tomatenpflanze riechen, sehen, wie eine Melone eigentlich wächst – das ist ein Mehrwert für die Leute“, ist Landwirtin Katharina Haider überzeugt. Dass gleich 150 Leute zum ersten Ab Hof-Verkauf im Juli gekommen sind, hat sie dann aber doch überrascht. Spontan wurde ein richtiges kleines Hof-Fest daraus. Knapp ein Jahr ist es her, dass der Verein Bele Cohousing den Demlhof (Hausname) in Rutzenmoos übernommen hat. 

Das Konzept „Belehof“ vereint ein Cohousing-Projekt, ein Gemeinschafts-Büro und eine Bio-Landwirtschaft, als solidarische Landwirtschaft organisiert: Konsumenten können Bio-Gemüse im Wert eines Biokistls für eine ganze landwirtschaftliche Saison vorbestellen. Wird mehr geerntet, wird der Überschuss gerecht auf alle aufgeteilt. Gibt es einen Ernteausfall, tragen diesen alle solidarisch miteinander. So ist man näher am Lebensmittel.

Wohnen mit Synergien

Momentan beherbergt der Belehof acht Erwachsene, fünf Kinder und wechselnde Wwoofer – Interessierte, die Erfahrungen sammeln wollen und freiwillig in der Landwirtschaft mitarbeiten. Jede Familie hat eine eigene, abgeschlossene Wohneinheit. Gleichzeitig werden Synergien genützt: Es gibt eine gemeinsame Waschküche, die Hoftiere können gemeinsam versorgt werden, wochentags wird reihum gekocht. „Das erleichtert einerseits den Alltag für die Einzelnen – andererseits macht es einfach Spaß, gemeinsam zu essen und draußen gemeinsam anzupacken“, sind sich die Bewohner einig.

Hofladen wäre ausbaufähig

Kürzlich feierte der Belehof sein einjähriges Bestehen. Viel hat sich getan, neue Projekte sind in Planung. „Wir träumen von einem Bio-Hofladen, in dem wir gemeinsam mit anderen Bauern der Region eine interessante Produktpalette anbieten und gemeinsam gestalten“, so Katharina Haider. Im Hofladen soll Schmackhaftes, Nützliches und Schönes angeboten werden: Gemüse, gemahlenes und nicht gemahlenes Getreide, Reis, biologische Reinigungsmittel zum Selbstabfüllen und Frischhaltesäckchen aus Baumwolle, um Müll zu vermeiden. In mietbaren Regal-Fächern sollen auch handwerkliche Produkte aus der Region angeboten werden.

 

Ab Hof-Verkauf: jeden Freitag, 14 bis 18 Uhr